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Örebro: Gehörlose erhielten keine Kriseninfos

by info@deaf24.com

Schweden – Nach der Massenerschießung in Örebro mussten Gehörlose lange warten, um Informationen in Gebärdensprache zu erhalten. Der Gehörlosenverein in Örebro kritisiert diese Verzögerung. Er fordert, dass Gehörlose in Krisensituationen genauso schnell informiert werden wie Hörende.

Kriseninformationen kamen erst am nächsten Tag

Am 4. Februar gab es eine Massenerschießung auf dem Campus Risbergska in Örebro. Viele Menschen waren schockiert und hatten Angst. Die Behörden gaben sofort Informationen für die Bevölkerung heraus. Doch Gehörlose bekamen erst am Morgen des 5. Februar Kriseninformationen in Gebärdensprache.

Josephine Willing, die Vorsitzende des Gehörlosenverbands in Örebro, erklärt:

„Viele Gehörlose waren besorgt, weil sie keine schnellen Informationen bekommen haben.“

Diese späte Bereitstellung der Informationen hat eine wichtige Frage aufgeworfen: Wie können Gehörlose in Krisen schnell informiert werden?

Josephine Willing sagt dazu:

„Hörende bekommen die Informationen sofort, aber Gehörlose erst viel später. Das ist nicht fair. So eine Situation macht uns Angst. Wir fühlen uns in der Gesellschaft nicht sicher.“

Örebro gilt als gehörlosenfreundliche Stadt

Örebro ist bekannt dafür, dass die Stadt viel für Gehörlose tut. Es gibt dort mehrere wichtige Einrichtungen für gehörlose Menschen. Dazu gehören:

  • Die Nationale Gymnasialschule für Gehörlose
  • Die Hearne Mansucked Schule
  • Die Birgitta Schule

Außerdem gibt es ein großes Dolmetschzentrum. Laut der Region nutzen mehr als 1.200 Menschen diesen Dolmetschdienst.

Der Schwedische Verband der Gehörlosen schätzt, dass etwa 10.000 Menschen in Schweden taub geboren wurden. Sie alle brauchen Informationen in Gebärdensprache.

Die Stadt Örebro reagiert: Untersuchung angekündigt

Warum die Kriseninformationen nicht sofort in Gebärdensprache übersetzt wurden, soll nun untersucht werden.

Margareta Wall, die Kommunikationsdirektorin der Gemeinde Örebro, erklärt:

„Wir verstehen die Sorgen der Gehörlosen. Sie haben das Recht, Informationen in ihrer Sprache zu bekommen. Wir müssen genau prüfen, wie wir Informationen für Gehörlose besser zugänglich machen können.“

Laut dem schwedischen Gesetz sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, alle Bürger – auch Gehörlose – in Krisensituationen zu informieren.

Margareta Wall betont:

„Natürlich wollten wir so schnell wie möglich darüber informieren, welche Hilfsangebote es gibt. Wir haben so schnell gearbeitet, wie wir konnten.“

Fazit: Werden sich die Informationen für Gehörlose verbessern?

Es bleibt unklar, welche Maßnahmen die Stadt Örebro ergreifen wird, um Gehörlose in Zukunft schneller zu informieren.

Margareta Wall sagte dazu abschließend:

„Ich kann der Untersuchung nicht vorgreifen.“

Gehörlose hoffen nun darauf, dass die Stadt konkrete Lösungen findet, damit sie in Krisen nicht wieder benachteiligt werden.

Foto un Film: William Frykfeldt/SVT

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