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Isabel Engwall: Diskriminierung durch Örebro-Bezirksgericht

by info@deaf24.com

Schweden – Isabel Engwall, Schwedens erste taube Stadträtin, hat sich mit deutlicher Kritik an einer Entscheidung des Örebro-Bezirksgerichts zu Wort gemeldet. Das Gericht verweigerte ihr während ihrer beruflichen Tätigkeit den Zugang zu einem Gebärdendolmetscher und entschied stattdessen, dass technische Hilfsmittel, die gesprochene Sprache in Text umwandeln, ausreichen würden. Dies widerspricht der bisherigen Praxis, bei der Engwall in ähnlichen Situationen Dolmetscherdienste in Anspruch nehmen konnte. Die Entscheidung hat nicht nur bei Engwall selbst, sondern auch bei vielen anderen Gehörlosen und Unterstützern für Unverständnis und Empörung gesorgt.

Kritik an der Entscheidung des Örebro-Bezirksgerichts

Die Entscheidung des Örebro-Bezirksgerichts, Isabel Engwall den Zugang zu einem Gebärdendolmetscher zu verweigern, hat in der Gehörlosengemeinschaft und bei vielen Unterstützern Besorgnis ausgelöst. Engwall, die zuvor in anderen Gerichtsverfahren stets Dolmetscherdienste in Anspruch nehmen konnte, sollte nun stattdessen auf technische Hilfsmittel zurückgreifen, die gesprochene Sprache in Text umwandeln. Diese Entscheidung stellt für Engwall eine erhebliche Beeinträchtigung ihrer Teilhabe an der Gesellschaft dar. Sie ist auf die Unterstützung von Dolmetschern angewiesen, um eine vollständige und präzise Kommunikation zu ermöglichen, insbesondere in wichtigen beruflichen und rechtlichen Angelegenheiten.

Engwall kritisiert in ihrer Erklärung, dass die Diskussion darüber, wie das Gesetz zur Nutzung von Dolmetschern für Gehörlose ausgelegt werden sollte, bereits seit acht Monaten ohne Ergebnis geführt werde. Sie betont, dass die Verzögerungen und die Weigerung, ihr einen Dolmetscher zur Verfügung zu stellen, nicht nur ihre persönlichen Rechte betreffen, sondern auch die Rechte aller Gehörlosen in der Gesellschaft. In ihrer Aussage gegenüber dem schwedischen Fernsehsender SVT erklärt sie, dass sie sich diskriminiert fühlt und dass der Umgang mit ihrer Situation strukturelle Diskriminierung darstelle.

Fazit

Die Entscheidung des Örebro-Bezirksgerichts, Isabel Engwall den Zugang zu einem Gebärdendolmetscher zu verweigern, hat eine breite Diskussion über die Rechte von Gehörlosen und deren Zugang zu Dolmetscherdiensten ausgelöst. Isabel Engwall selbst hat klargemacht, dass sie weiterhin für ihre Rechte und die Rechte aller Gehörlosen kämpfen wird, auch wenn sie sich frustriert und enttäuscht fühlt. Ihre Situation zeigt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse von Gehörlosen in der Gesellschaft anzuerkennen und sicherzustellen, dass sie die gleichen Rechte auf Teilhabe und Unterstützung haben wie andere Bürger. Engwalls Entschlossenheit, nicht aufzugeben, ist ein Zeichen des Widerstands gegen Diskriminierung und für die Gleichberechtigung von Gehörlosen in der Gesellschaft.

Foto/Video: SVT

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