Ein Gehörloser hatte in der des Krankenhauses in Franein großes Problem. Wegen seiner Hörbehinderung konnte er nicht direkt mit dem Arzt sprechen. Er wollte mit Hilfe von tess Relay (Video-Übersetzung) kommunizieren. Doch der Arzt hatte keine Geduld und verließ den Raum – ohne zurückzukommen.
Verständigungsproblem während der Visite
Der Gehörlose war als Patient im Krankenhaus und nahm an der täglichen Visite teil. Wie viele andere Gehörlose konnte er nicht direkt mit dem Arzt sprechen. Deshalb wollte er einen Dolmetschdienst nutzen. Er rief tess Relay an, eine Dienstleistung, die Gebärdensprache in Schrift oder Sprache übersetzt.
Doch die Verbindung dauerte ein paar Minuten. In dieser kurzen Wartezeit verlor der Arzt die Geduld. Statt zu warten, verließ er einfach den Raum und kam nicht mehr zurück. Der Gehörlose blieb allein zurück, ohne Erklärung und ohne wichtige Informationen über seinen Gesundheitszustand.
Ist das Diskriminierung?
Ja, das Verhalten des Arztes kann als Diskriminierung gelten. Jeder Mensch hat das Recht auf medizinische Versorgung, auch Gehörlose. Das Krankenhauspersonal muss angemessene Kommunikationswege bereitstellen. Ein paar Minuten Wartezeit sind kein Grund, einen Patienten allein zu lassen.
Darf der Arzt Gehörlose so behandeln?
Nein! Laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) darf niemand wegen einer Behinderung benachteiligt werden. Auch die UN-Behindertenrechtskonvention schützt das Recht auf barrierefreie Kommunikation im Gesundheitswesen. Ärzte und Krankenhäuser sind verpflichtet, eine Verständigung mit Gehörlosen zu ermöglichen.
Was können Gehörlose tun?
- Beschwerde einreichen: Gehörlose können sich direkt beim Krankenhaus oder der Patientenbeauftragten des Landes beschweren.
- Antidiskriminierungsstelle kontaktieren: Die „Antidiskriminierungsstelle des Bundes“ hilft, wenn jemand wegen seiner Behinderung unfair behandelt wird.
- Rechtliche Schritte prüfen: Falls nötig, kann ein Anwalt helfen, das Recht auf medizinische Versorgung durchzusetzen.
- Erfahrungen teilen: Es hilft, wenn Gehörlose solche Erlebnisse öffentlich machen, damit sich etwas ändert.
Wie sollten Gehörlose reagieren?
Wenn ein Arzt oder eine Ärztin nicht wartet und die Behandlung verweigert, sollten Gehörlose sofort reagieren:
- Ruhe bewahren und versuchen, das Problem mit dem Krankenhauspersonal zu klären.
- Zeugen suchen, falls andere Personen den Vorfall gesehen haben.
- Alles aufschreiben: Datum, Uhrzeit, Name des Arztes und was genau passiert ist.
- Hilfe holen: Freunde, Familie oder eine Gehörlosenorganisation um Unterstützung bitten.
Haben Sie auch Probleme mit Ärzten?
Hatten Sie ähnliche Erlebnisse in Krankenhäusern oder bei Ärzten? Wurden Sie auch wegen Ihrer Gehörlosigkeit schlecht behandelt?
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Fazit
Dieses Erlebnis zeigt, dass es für Gehörlose in Krankenhäusern große Probleme gibt. Ärzte und Krankenhauspersonal müssen geduldiger sein und auf die besonderen Bedürfnisse von Gehörlosen eingehen. Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute medizinische Behandlung – egal ob gehörlos oder hörend. Es muss bessere Lösungen geben, damit Gehörlose nicht allein gelassen werden.

