Home Handicap auditifLangue des signesEin großer Erfolg für Gleichberechtigung bei Bewährung und Haftaufsicht

Ein großer Erfolg für Gleichberechtigung bei Bewährung und Haftaufsicht

by info@deaf24.com

In Georgia (USA) haben gehörlose und schwerhörige Menschen einen wichtigen Sieg errungen. Nach fünf Jahren juristischer Kämpfe haben die American Civil Liberties Union (ACLU) und ihre Partner eine Einigung erzielt, die sicherstellt, dass gehörlose Menschen gleiche Chancen bei der Bewährung und Haftaufsicht haben. Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Schritt für die Rechte von Menschen mit Behinderungen.

Hintergrund

Gehörlose Menschen in Georgia hatten lange mit Diskriminierung zu kämpfen. Oft gab es bei wichtigen Gesprächen mit Aufsichtsbeamten keine Gebärdensprachdolmetscher. Die Regeln der Bewährung wurden erklärt, aber viele konnten sie nicht verstehen, da sie auf Gebärdensprache angewiesen sind. Ohne diese Unterstützung riskierten sie Gefängnisstrafen, weil sie die Vorgaben nicht einhalten konnten.

Zwei Betroffene wurden sogar inhaftiert, weil sie wegen mangelnder Kommunikation nicht wussten, dass sie gegen die Regeln verstoßen hatten. Beamte klopften an Türen von gehörlosen Menschen und warfen ihnen vor, nicht zu kooperieren, obwohl sie das Klopfen nicht hören konnten.

Die Einigung

Dank der Bemühungen der ACLU gibt es nun eine Vereinbarung mit der Behörde für Haftaufsicht in Georgia. Diese verpflichtet die Behörde, für gehörlose Menschen:

  1. Kommunikationspläne zu erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.
  2. Gehörlose Dolmetscher einzusetzen, wenn nötig. Gehörlose Dolmetscher verstehen die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten der Gehörlosengemeinschaft besser als hörende Dolmetscher.
  3. Barrierefreie Kommunikation sicherzustellen, auch für Menschen, die nicht gut lesen oder schreiben können.

Wichtige Änderungen

  • Schriftliche Informationen, wie Regeln oder Anweisungen, werden jetzt auch in Gebärdensprache oder einfacher Sprache bereitgestellt.
  • Bei verpflichtenden Kursen oder Programmen müssen Gebärdensprachdolmetscher zur Verfügung stehen, damit alle teilnehmen können.
  • Videodolmetschen (VRI) darf nicht auf kleinen Bildschirmen stattfinden, sondern muss klar und verständlich sein.

Warum ist das wichtig?

Dieser Fall zeigt, dass gehörlose Menschen oft übersehen werden, wenn es um ihre Rechte geht. Viele leiden unter „Sprachentzug“, weil sie keine ausreichende Bildung in ihrer Muttersprache (Gebärdensprache) erhalten haben. Dies führt zu Schwierigkeiten im Alltag und bei der Kommunikation mit Behörden.

Nächste Schritte

Die Behörde in Georgia wird in den nächsten vier Jahren überwacht, um sicherzustellen, dass sie die Vereinbarung einhält. Sollten sie gegen die Regeln verstoßen, wird die ACLU rechtliche Schritte einleiten.

Fazit

Dieser Erfolg in Georgia ist ein Beispiel für andere Bundesstaaten und Länder. Behörden weltweit sind verpflichtet, barrierefreie Kommunikation für Menschen mit Behinderungen sicherzustellen. Die ACLU kämpft weiterhin für die Rechte gehörloser Menschen – nicht nur in Georgia, sondern auch in anderen Regionen, wo Barrieren bestehen.

Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen geschützt und gefördert werden.

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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