Ein gehörloser Mann aus Schweinfurt benötigte ein neues Hörgerät, da sein bisheriges Gerät über acht Jahre alt war. Er suchte eine Filiale von Amplifon auf, in der Hoffnung auf kompetente Beratung und Unterstützung.
Kommunikationsbarrieren im Fachgeschäft
Im Gespräch mit den beiden anwesenden Akustikern erkundigte sich der Gehörlose höflich, ob sie Gebärdensprache beherrschen. Beide verneinten dies und fügten hinzu, dass sie keine Gebärdensprache benötigen würden. Diese Aussage empfand der Gehörlose als äußerst verletzend und diskriminierend. Zudem sprachen die Mitarbeiter weder langsam noch deutlich, was eine Kommunikation durch Lippenlesen erschwerte.
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Fehlende Sensibilität für die Bedürfnisse Gehörloser
Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein weitverbreitetes Problem: Viele Hörakustiker in Deutschland sind nicht in der Lage oder nicht bereit, Gebärdensprache zu erlernen. Für gehörlose Menschen reicht der reine Verkauf von Hörgeräten nicht aus; sie benötigen eine umfassende Beratung und Betreuung, die ihre speziellen Kommunikationsbedürfnisse berücksichtigt.
Verkauf reicht nicht – Gehörlose brauchen echte Beratung
Der Mann verließ das Geschäft ohne Hörgerät, ohne Beratung – nur mit Frust und Traurigkeit. Das ist kein Einzelfall. Viele Gehörlose erleben das Gleiche.
In Deutschland können oder wollen 90 % der Hörakustiker keine Gebärdensprache
Dabei geht es nicht nur um den Verkauf von Geräten. Gehörlose brauchen Beratung, Erklärungen und Vertrauen – am besten in Gebärdensprache.
Fazit
Gehörlose haben das Recht auf barrierefreie Kommunikation. Besonders in einem Geschäft, das mit Hörbehinderung zu tun hat, ist Gebärdensprache wichtig.
Deaf24 fordert:
Hörakustiker sollten verstärkt Schulungen in Gebärdensprache erhalten oder zumindest alternative Kommunikationswege anbieten, um den Bedürfnissen gehörloser Kunden gerecht zu werden.

