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Diebstahl im Supermarkt: Gehörloses Paar wird Opfer von Trickdieben

by info@deaf24.com

Ein gehörloses Ehepaar aus Rom erlebte kurz vor dem Jahreswechsel einen schockierenden Vorfall, der ihnen den Silvesterabend verdarb. Was als normaler Einkaufstag begann, endete in einem traumatischen Erlebnis und dem Verlust wichtiger persönlicher Gegenstände.

Der Tag beginnt hoffnungsvoll

Am 30. Dezember, einen Tag vor Silvester, startete das Paar – ein 52-jähriger Italiener und seine 43-jährige, aus Tunesien stammende Frau – voller Vorfreude in den Tag. Sie besuchten eine Lottoannahmestelle, um einen kleinen Gewinn von etwas über 100 Euro abzuholen. Mit diesem unerwarteten Geldsegen machten sie sich auf den Weg zu einem Supermarkt in der Via Casal Bianco, um für die bevorstehende Silvesterfeier einzukaufen.

Der Vorfall an der Selbstbedienungskasse

Gegen 16 Uhr, als das Paar seine Einkäufe beendet hatte und an den Selbstbedienungskassen stand, näherte sich ihnen ein Mann. Er war etwa 55 Jahre alt, kräftig gebaut und trug eine Brille. Der Fremde gab vor, Schwierigkeiten mit der Bedienung der Kasse zu haben. In seiner Begleitung war eine Frau, die ungefähr 50 Jahre alt zu sein schien. Das gehörlose Paar, hilfsbereit wie sie waren, versuchte dem Mann zu helfen, ohne zu ahnen, dass sie gerade Opfer eines ausgeklügelten Ablenkungsmanövers wurden.

Die schmerzhafte Entdeckung

Erst als das Ehepaar den Supermarkt verließ und sich auf den Heimweg machen wollte, bemerkten sie, dass etwas nicht stimmte. Die Handtasche der Frau stand offen. Mit wachsendem Entsetzen stellten sie fest, dass wichtige persönliche Dokumente fehlten: der elektronische Personalausweis, die Krankenversicherungskarte und, besonders schmerzlich, die Bankkarte. In diesem Moment wurde ihnen klar, dass sie Opfer eines Diebstahls geworden waren.

Hindernisse bei der Anzeigenerstattung

Verzweifelt versuchte das Paar, Hilfe zu bekommen. Sie probierten, den speziellen Chat-Dienst für Gehörlose des Notrufs 112 zu nutzen. Doch trotz einer Stunde geduldigen Wartens erhielten sie keine Antwort. Diese zusätzliche Frustration verstärkte ihr Gefühl der Hilflosigkeit. Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als persönlich zur Polizeidienststelle zu gehen und dort Anzeige zu erstatten.

Fazit: Ein Weckruf für mehr Sicherheit und Inklusion

Dieser Vorfall ist mehr als nur ein einfacher Diebstahl. Er zeigt deutlich, wie verwundbar Menschen mit Behinderungen in alltäglichen Situationen sein können. Die Täter nutzten gezielt die Gutmütigkeit und möglicherweise auch die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit des gehörlosen Paares aus.

Es ist ein Weckruf für Supermärkte und andere öffentliche Einrichtungen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken und zu verbessern. Gleichzeitig macht der Fall deutlich, wie wichtig es ist, Notrufdienste für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen.

Für das betroffene Paar bedeutet dieser Vorfall nicht nur den Verlust von Dokumenten und Geld, sondern auch einen Vertrauensverlust in ihre Umgebung. Es wird Zeit brauchen, bis sie sich in ähnlichen Situationen wieder sicher fühlen können. Ihre Geschichte erinnert uns alle daran, wachsam zu bleiben und gleichzeitig eine inklusivere Gesellschaft zu schaffen, in der sich alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, sicher und respektiert fühlen können.

Foto: Google Maps
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