Viele Menschen lassen Bluetooth an ihrem Smartphone dauerhaft eingeschaltet – aus Bequemlichkeit oder weil sie oft Kopfhörer oder eine Smartwatch nutzen. Doch das kann Folgen haben: Bluetooth kostet Strom und kann ein Einfallstor für Hacker sein.
Selbst Hilfsmittel wie Notfall-Knöpfe (z. B. WIS Emergency Button), die über Bluetooth arbeiten, können unbemerkt zur Schwachstelle werden. Deshalb raten Experten: Nur einschalten, wenn es wirklich nötig ist.
Bluetooth verbraucht Strom – auch im Hintergrund
Bluetooth braucht Energie – auch wenn keine Verbindung aktiv genutzt wird. Das gilt besonders, wenn Geräte wie Kopfhörer, Smartwatches oder Lautsprecher dauerhaft verbunden bleiben. Die Akku-Leistung wird dadurch langsam, aber spürbar reduziert.
Je weiter das verbundene Gerät entfernt ist, desto mehr Strom verbraucht das Smartphone, um die Verbindung aufrechtzuerhalten. Moderne Bluetooth-Versionen wie Bluetooth 5.0 oder 5.2 verbrauchen zwar weniger Energie, aber trotzdem summiert sich der Verbrauch bei täglicher Nutzung.
Tipp: Wer den Akku schonen will, sollte Bluetooth ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Besonders bei längeren Tagen unterwegs lohnt sich das – oder wenn der Akku sowieso schwach ist. Auch eine Powerbank kann helfen, aber das Deaktivieren unnötiger Funktionen ist oft der einfachere Weg.
Bluetooth ist ein Einfallstor für Hacker
Bluetooth ist eine Funkverbindung – und damit potenziell angreifbar. Immer wieder gibt es Sicherheitslücken, die es Hackern erlauben, Smartphones auszuspähen, zu kontrollieren oder Daten zu stehlen.
Hier einige Beispiele für typische Angriffe:
- Bluejacking: Sie bekommen unerwartete Nachrichten von Fremden – oft mit Spam oder gefährlichen Links.
- Bluesnarfing: Hacker können heimlich Kontakte, SMS oder Fotos auslesen.
- Bluebugging: Der schlimmste Fall – Angreifer übernehmen Ihr Smartphone komplett. Sie können dann Anrufe starten, Nachrichten schreiben oder Ihre Daten an andere senden.
- MITM (Man-in-the-Middle): Hacker klinken sich zwischen zwei Geräte und lesen oder verändern die übermittelten Daten.
- BlueBorne: Hacker nutzen Schwächen im Bluetooth-Protokoll selbst – sie müssen sich nicht einmal mit Ihrem Gerät verbinden.
- BIAS (Bluetooth Impersonation Attack): Hacker geben sich als ein vertrauenswürdiges Gerät aus – und Ihr Handy verbindet sich automatisch.
Besonders problematisch ist: Viele Angriffe passieren im Hintergrund. Sie bemerken nichts davon – bis es zu spät ist.
Auch Notruf-Geräte wie der WIS Emergency Button können betroffen sein
Hilfsmittel wie der WIS Emergency Button sind für viele Menschen mit Behinderung lebenswichtig. Über eine Bluetooth-Verbindung mit dem Smartphone kann per Knopfdruck ein Notruf gesendet werden.
Aber auch hier gilt: Ist Bluetooth ständig eingeschaltet, besteht ein Risiko. Hacker könnten versuchen, die Verbindung zu stören oder sich Zugriff zu verschaffen. Im schlimmsten Fall funktioniert der Knopf im Notfall nicht zuverlässig. Deshalb ist es wichtig:
- Prüfen Sie regelmäßig, ob es Sicherheitsupdates für die App oder das Gerät gibt.
- Deaktivieren Sie Bluetooth, wenn Sie den Notrufknopf nicht benötigen oder sicher sind, dass keine Gefahr besteht.
- Verwenden Sie nur geprüfte Geräte und Apps von vertrauenswürdigen Herstellern.
Weitere Schutzmaßnahmen – einfach, aber effektiv
Damit Sie sicher mit Bluetooth umgehen, hier einige Tipps:
- Bluetooth deaktivieren, wenn es nicht gebraucht wird – besonders unterwegs.
- Keine Verbindungsanfragen annehmen, wenn Sie das Gerät nicht genau kennen.
- Regelmäßig die Liste der gekoppelten Geräte im Smartphone prüfen und alte, unbekannte Verbindungen löschen.
- Bei Nutzung als mobiler Hotspot: Bluetooth-Name und Sichtbarkeit ausschalten.
- Bei Smartwatches prüfen: Braucht das Gerät wirklich ständig Bluetooth? Uhrzeit und Schrittzähler funktionieren oft auch ohne Verbindung.
- Immer die neuesten Software-Updates installieren – sie enthalten wichtige Sicherheitskorrekturen.
Fazit: Weniger ist mehr – Bluetooth gezielt nutzen
Bluetooth ist eine praktische Technik – aber auch ein Risiko, wenn sie ständig aktiviert bleibt. Wer Akku sparen und sich vor Hacker-Angriffen schützen möchte, sollte bewusst mit Bluetooth umgehen.
Gerade für Menschen mit Hilfsmitteln wie dem WIS Emergency Button ist es wichtig, die Technik zu verstehen und regelmäßig zu prüfen. Denn im Notfall muss alles funktionieren – ohne Störung.
Die einfache Regel lautet: Nur einschalten, wenn Sie es brauchen. Und bei Zweifeln lieber abschalten – Ihr Akku, Ihre Sicherheit und Ihre Daten werden es Ihnen danken.

