In Essen kam es am Donnerstag, dem 5. Juni 2025, zu einem gefährlichen Vorfall in einer Förderschule für gehörlose und schwerhörige Kinder. Im Keller der Schule brach ein Feuer aus. Über 450 Schüler*innen und 70 Mitarbeitende mussten schnell das Gebäude verlassen. Die Feuerwehr war im Großeinsatz. Zum Glück wurde niemand verletzt. Die Schule war gut vorbereitet – mit Lichtsignalen und geübten Notfallplänen. Die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hat Schlimmeres verhindert.
Was ist passiert?
Gegen 13:37 Uhr wurde die Feuerwehr Essen durch die automatische Brandmeldeanlage alarmiert. Diese ist in der LVR-Förderschule für Hörgeschädigte in Essen-Bedingrade installiert. Sie erkennt Rauch oder Hitze und löst sofort Alarm aus. Im Keller der Schule war Mobiliar – also Möbel und Materialien – in Brand geraten. Warum das Feuer ausbrach, ist noch nicht bekannt. Die Polizei untersucht die Ursache.
Weil im Keller viele Gegenstände brannten, entwickelte sich schnell dichter Rauch. Das war besonders gefährlich, weil sich der Rauch in den Fluren und Klassenräumen ausbreiten konnte. Doch die Schule war gut vorbereitet. Die Lehrerinnen und Lehrer handelten sofort.
Schnelle Reaktion: Evakuierung gut organisiert
Die Förderschule ist auf die Bedürfnisse gehörloser Menschen spezialisiert. Deshalb gibt es dort optische Alarmsysteme. Das bedeutet: Wenn es brennt, blinken Lichter in den Klassenräumen und Fluren. So werden auch hörgeschädigte oder gehörlose Personen gewarnt.
Die Lehrkräfte reagierten sehr schnell. Sie führten alle Schüler*innen ruhig und zügig nach draußen. In wenigen Minuten war das gesamte Schulgebäude evakuiert. Die Feuerwehr lobte die Schule ausdrücklich: Das Verhalten der Lehrkräfte sei „besonders vorbildlich“ gewesen, sagte Feuerwehrsprecher Christian Schmücker.
Feuerwehr im Einsatz mit vielen Kräften
Zwei Löschzüge, mehrere Spezialfahrzeuge und Rettungskräfte waren vor Ort. Die Feuerwehr rückte mit Atemschutztrupps in den Keller vor, um das Feuer zu löschen. Das dauerte nicht lange – das Feuer konnte schnell unter Kontrolle gebracht werden.
Anschließend wurde das Gebäude mit Hochleistungslüftern entraucht. Das bedeutet: Große Ventilatoren blasen den Rauch aus dem Gebäude. Erst wenn die Luft wieder sauber ist, darf die Schule wieder betreten werden.
Zum Glück wurde niemand verletzt. Auch keine Rauchvergiftung wurde gemeldet. Der Rettungsdienst war vorsorglich vor Ort, musste aber niemanden behandeln.
Sicherheitssysteme haben funktioniert
Die LVR-Förderschule ist gut ausgestattet: Es gibt nicht nur Rauchmelder, sondern auch Alarmlichter, Fluchtpläne und regelmäßige Notfallübungen. Das hat sich nun ausgezahlt.
Gerade für gehörlose und hörbehinderte Menschen sind klare optische Signale, gute Planung und vertraute Abläufe besonders wichtig. In einer Notsituation wie einem Brand ist es entscheidend, dass alle wissen, was zu tun ist – ohne auf akustische Hinweise angewiesen zu sein.
Diese Schule hat gezeigt, wie inklusiver Brandschutz funktionieren kann.
Tipps für andere Einrichtungen für Gehörlose
- Optische Warnsysteme installieren
Blinklichter in Kombination mit normalen Rauchmeldern sorgen dafür, dass auch gehörlose Menschen im Notfall rechtzeitig gewarnt werden. - Regelmäßig Notfallübungen durchführen
Übung schafft Sicherheit. Wenn Schüler*innen und Mitarbeitende den Ablauf kennen, verläuft die Evakuierung ruhiger und schneller. - Fluchtwege gut sichtbar machen
Klare Schilder mit Pfeilen, möglichst auch mit Symbolen oder in einfacher Sprache, helfen beim schnellen Verlassen des Gebäudes. - Evakuierungshelfer schulen
Lehrkräfte oder Mitarbeitende sollten wissen, wie sie im Notfall unterstützen können – besonders bei Kindern oder Menschen mit zusätzlichen Einschränkungen. - Kommunikation planen
Im Notfall muss ohne Sprache kommuniziert werden können – zum Beispiel mit Licht, Gesten oder vorbereiteten Symbolkarten.
Fazit: Gute Vorbereitung rettet Leben
Der Brand in der Essener Förderschule hätte schlimmer enden können. Doch durch schnelles Handeln, gute Technik und kluge Vorbereitung wurden alle Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Feuerwehr war ein Beispiel dafür, wie inklusiver Katastrophenschutz gelingen kann.
Für andere Schulen, Einrichtungen und Organisationen, die mit hörbehinderten Menschen arbeiten, ist dieser Vorfall ein wichtiger Hinweis: Sicherheit muss barrierefrei sein. Nur so kann im Ernstfall wirklich jeder Mensch geschützt werden.
Wenn weitere Informationen zu inklusivem Brandschutz oder barrierefreier Sicherheit gewünscht sind, kann sich jede Einrichtung an die örtliche Feuerwehr oder an Beratungsstellen für barrierefreies Bauen und Inklusion wenden.
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