Home NewsUSAÜberfall auf Gehörlosen in Utah sorgt für Entsetzen

Überfall auf Gehörlosen in Utah sorgt für Entsetzen

by info@deaf24.com

Ein brutaler Angriff auf einen gehörlosen Mann in Salt Lake City schockt viele Menschen. Ein 31-jähriger Mann soll versucht haben, den Gehörlosen an einer Tankstelle zu berauben – angeblich wegen zwei Flaschen Bier. Der Fall wirft Fragen über Gewalt gegen gehörlose und behinderte Menschen in den USA auf.

 

Schockierender Überfall in Salt Lake City

Es war ein gewöhnlicher Sonntagabend im August 2025, als die Polizei in Salt Lake City zu einem Einsatz gerufen wurde. Ein Streit war an einer Tankstelle eskaliert. Zeugenaussagen zufolge hatte ein Mann einen anderen körperlich angegriffen, um ihm Bier zu stehlen.

Die Polizei nahm kurz darauf den 31-jährigen Demond Lamont Parsons fest. Er steht im Verdacht, sowohl den gehörlosen Mann als auch zwei Menschen angegriffen zu haben, die versuchten, dem Opfer zu helfen. Gegen Parsons werden mehrere Anklagen erhoben, darunter Körperverletzung, Raub und Trunkenheit in der Öffentlichkeit.

Laut einem Bericht des lokalen Fernsehsenders FOX 13 News sprach der Gehörlose später über einen Dolmetscher mit den Ermittlern. Er erklärte, dass er in der Tankstelle zwei Biere gekauft hatte und auf dem Weg nach draußen plötzlich von Parsons angepöbelt wurde. Da er nicht sprechen und hören konnte, konnte er nicht auf die lautstarken Aufforderungen reagieren.

 

Opfer konnte sich nicht wehren

Der Täter soll geglaubt haben, der Mann täusche nur eine Gehörlosigkeit vor. Aus diesem Grund habe er ihn angegriffen und mehrfach ins Gesicht und auf die Schulter geschlagen. Der Gehörlose sei völlig überrascht worden und konnte sich nicht verständlich machen. Erst ein Dolmetscher und ein weiterer Augenzeuge griffen ein und versuchten, den Streit zu beenden.

Laut der Polizei schilderten mehrere Zeugen später denselben Verlauf: Der Angreifer sei aggressiv gewesen, offenbar alkoholisiert und habe die Kontrolle verloren. Auch zwei Menschen, die dem Opfer helfen wollten, seien vom Täter geschlagen worden.

Dank der schnellen Reaktion der Polizei konnte Parsons noch vor Ort festgenommen werden. Die Beamten berichteten, dass sich der Mann bei seiner Vernehmung geständig gezeigt habe. Er habe den Angriff zugegeben und erklärt, er habe geglaubt, der Gehörlose „spiele nur taub“.

 

Reaktionen aus der Deaf-Community

Der Vorfall hat in der gehörlosen Gemeinschaft Utahs Empörung ausgelöst. Viele Aktivisten fordern mehr Schutz und Sensibilisierung gegenüber Menschen mit Hörbehinderung. Immer wieder käme es zu Missverständnissen oder sogar Angriffen, weil gehörlose Menschen sich in Konfliktsituationen nicht schnell sprachlich verständigen könnten.

In den sozialen Medien äußerten viele Entsetzen über die Aussage des Täters. Denn die Haltung, Gehörlose würden „so tun als ob“, zeige ein tiefes Unverständnis und mangelnde Empathie gegenüber Hörbehinderten. Vertreter von Selbsthilfegruppen betonten, dass dieser Fall exemplarisch für eine gesellschaftliche Herausforderung sei – Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Gehörlosen und Menschen mit Behinderung.

 

Forderung nach Aufklärung und Prävention

Mehrere Organisationen in Utah und in den USA fordern nach dem Angriff eine verstärkte Schulung der Bevölkerung im Umgang mit Gehörlosen. Informationen über Gebärdensprache, Kommunikationstechniken und soziale Inklusion könnten helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

Ein Sprecher der örtlichen Polizeibehörde sagte, dass Polizisten bereits vermehrt in barrierefreier Kommunikation geschult werden. Auch die Zusammenarbeit mit Gebärdensprachdolmetschern wird laut den Behörden weiter ausgebaut. Dennoch sei dies kein Ersatz für gegenseitigen Respekt in der Gesellschaft.

 

Gerichtliche Schritte und mögliche Strafen

Demond Lamont Parsons wurde nach seiner Festnahme in Untersuchungshaft genommen. Ihm drohen mehrere Jahre Haft, da die Anklage Raub, Körperverletzung und öffentliche Trunkenheit umfasst. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts hatte noch kein Gerichtstermin stattgefunden.

Lokale Medien berichteten, dass der gehörlose Mann nach dem Angriff ärztlich versorgt wurde, aber keine lebensbedrohlichen Verletzungen erlitt. Dennoch habe der Vorfall ihn emotional stark belastet. Sein Dolmetscher erklärte, der Mann fühle sich unsicher und habe Angst, erneut Opfer eines solchen Übergriffs zu werden.

 

Fazit: Gewalt gegen Gehörlose darf nicht akzeptiert werden

Der Fall in Salt Lake City zeigt, wie gefährlich Unwissen und Vorurteile für gehörlose Menschen werden können. Kommunikationsbarrieren dürfen niemals Anlass für Gewalt sein. Stattdessen braucht es Aufklärung, Empathie und entschlossene gesellschaftliche Maßnahmen, um Gehörlose besser zu schützen.

Der Angriff verdeutlicht, dass Inklusion nicht nur aus Gesetzen besteht, sondern aus echtem Verständnis. Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sich sicher zu fühlen – unabhängig davon, ob er hören kann oder nicht.

Bild: Salt Lake City Police Department

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