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Treffpunkt für Gehörlose und Schwerhörige in Ede schließt

by info@deaf24.com

In der niederländischen Stadt Ede gibt es eine wichtige Begegnungsstätte für gehörlose und schwerhörige Menschen mit psychischen Problemen. Diese Einrichtung, betrieben von der psychiatrischen Organisation Pro Persona, bietet eine offene Anlaufstelle – ohne Anmeldung, ohne Barrieren. Die Besucher können dort Unterstützung bekommen und soziale Kontakte pflegen. Doch ab dem 1. Mai 2025 wird diese wichtige Hilfe eingestellt. Die Stadt Ede hat beschlossen, die Finanzierung zu beenden.

Warum wird geschlossen?

Seit 2019 hat die Stadt Ede jährlich etwa 160.000 Euro für das Angebot bezahlt – über die gesetzliche Hilfe namens Wmo. Jetzt sagt die Stadt: Viele Menschen, die das Angebot nutzen, kommen gar nicht aus Ede, sondern aus anderen Teilen der Niederlande. Darum möchte Ede nicht mehr alleine dafür zahlen. Leider konnte keine andere Gemeinde oder nationale Stelle gefunden werden, die bereit ist, mitzufinanzieren. Deshalb wird der Treffpunkt geschlossen.

Was bedeutet das für die Gehörlosen?

Jeden Tag kommen im Schnitt 3 bis 10 Personen in den Treffpunkt – fast alle sind gehörlos und haben zusätzlich psychische Probleme. Diese Menschen sind sehr verletzlich und brauchen eine sichere Umgebung, wo sie verstanden werden – ohne Dolmetscher oder Barrieren. Die Sozialmanagerin von Pro Persona, Willemijn van Ledden, sagt: „Für viele ist dieser Ort die einzige Möglichkeit, nicht in soziale Isolation zu geraten.“


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Die Begegnungsstätte bei Pro Persona in Ede wird zum 1. Mai 2025 geschlossen. Die Stadt Ede will nicht mehr dafür zahlen.


Gibt es Alternativen?

Die Stadt Ede will mit den betroffenen Personen aus Ede reden, um eventuell andere Möglichkeiten zu finden. Aber es gibt noch keine konkreten Vorschläge. Pro Persona hat früher versucht, eine andere Einrichtung für diese Menschen zu finden. Doch das ist schwierig: Es braucht Fachpersonal, das Gebärdensprache kann und Erfahrung mit psychischer Gesundheit bei Gehörlosen hat. Die bekannte Einrichtung De Gelderhorst in Ede, die sich um ältere Gehörlose kümmert, sagt, dass sie dafür keine Kapazitäten hat.

Große Enttäuschung bei Betroffenen

Die Nachricht über die Schließung ist für viele ein Schock. Viele fragen sich: Wohin sollen wir jetzt gehen? Wo bekommen wir Hilfe? Pro Persona sagt: Wenn diese Einrichtung schließt, wird es kein vergleichbares Angebot mehr geben. Deshalb will Willemijn van Ledden mit dem zuständigen Politiker Jan-Pieter van der Schans sprechen und das Thema in den Stadtrat bringen.

Besonderes Angebot verschwindet

Die Journalistin Ria Maliepaard von der Zeitung Edese Vos erinnert: Die Stadt Ede war eigentlich immer stolz auf ihre Unterstützung für die Gehörlosengemeinschaft. Es gibt hier Gebärdensprachkurse für Ladenbesitzer und sogar eine Gebärdensprachschule. Und nun? Jetzt wird ein einzigartiges Angebot einfach gestrichen – ohne eine Lösung für die betroffenen Menschen.
Maliepaard stellt wichtige Fragen: Hat der Stadtrat wirklich mit allen Beteiligten gesprochen? Wurde überlegt, ob andere Städte oder der Staat mithelfen können? Sie meint: „Es wäre schade, wenn diese Menschen bald völlig allein dastehen.“

Fazit

Die offene Begegnungsstätte für gehörlose und schwerhörige Menschen mit psychischen Problemen in Ede ist eine besondere und wichtige Hilfe. Sie bietet soziale Kontakte, Unterstützung und eine barrierefreie Umgebung. Doch zum 1. Mai 2025 wird sie geschlossen, weil die Stadt Ede nicht mehr allein für die Kosten aufkommen will. Für die Betroffenen gibt es noch keine Alternativen. Die Schließung zeigt, wie schnell ein wichtiges Angebot für eine kleine, verletzliche Gruppe einfach verschwinden kann.

Pro Persona De Riethorst. Foto: Menno Bemelmans.

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